Stadtnomaden: Flexibles Wohnen

von Matthias Schaffer 9. März 2011

Tiefschlaf in Nussbaum

Das Stuttgarter Design Studio Stadtnomaden steht für innovatives Möbeldesign, das guten Stil mit Funktionalität und Flexibilität verbindet. Mit ihren Wohnlösungen treffen sie den Nerv einer urbanen Gesellschaft, die zwar schön wohnen, aber trotzdem örtlich flexibel sein möchte.

A la carteEine dieser spannenden Idee der Stadtnomaden ist das Küchensystem A la carte. Die gesamte Kücheneinrichtung wurde dabei in einzelne Funktionsmodule aufgespalten, die einzeln erhältlich sind und sich über ein Magnetsystem auf viele verschiedene Arten miteinander verbinden lassen. So kann man einerseits selbst entscheiden welche Elemente überhaupt benötigt werden und andererseits diese Module dann auch noch an die individuellen räumlichen Gegebenheiten anpassen. Außerdem lässt sich A la carte im Falle eines Umzuges einfach und platzsparend transportieren und sieht auch noch richtig gut aus.

Tiefschlaf mit RückenlehneMein persönliches Lieblingsstück der Stadtnomaden ist das Bett mit dem schönen Namen Tiefschlaf. Es ist in Nussbaum- und Zebrano-Optik erhältlich und besteht aus sechs Elementen, die über Druckknöpfe miteinander verbunden werden und dadurch das Bettgestell inklusive Lattenrost ergeben. Das sieht einerseits superschick aus und lässt sich andererseits  – wie auch schon beim Küchensystem A la carte - bei einem Umzug praktisch stapeln bzw. transportieren. Durch die stufenlose Verstellung der niedrigen Aluminium-Füße kann auch der Härtegrad der Liegefläche auf die individuellen Liegevorlieben angepasst werden. Tiefschlaf kostet € 1.350 und für zusätzliche € 598 gibt es auch noch eine aufsteckbare Rücken-Lehne dazu. Demnächst wird das schicke Bett als Tiefschlaf II übrigens auch noch in Weiss mit einem anderen Kopfteil zu haben sein.

PiepschauAus der selben Designfamilie wie Tiefschlaf kommt die Couch Stereo. Das macht sie zu einer guten Ergänzung für das Bett, wobei ich aber den Preis von € 2.995 ziemlich stattlich finde. Besitzer kleinerer Geldbeutel, die obendrein noch tierlieb sind, werden da vielleicht eher Gefallen an dem Vogelhaus Piepschau für € 98 finden. Mit ein paar einfachen Handgriffen zusammengebaut, wird es direkt vor das Fenster gehängt und ermöglicht durch seine Form spannende Vogelbeobachtungen wie durch ein Fernglas. Obwohl es natürlich anders umgesetzt ist, erinnert mich die Idee etwas an das unlängst hier vorgestellte Vogelhaus Piep Show Home von Sebastian Herkner, dem Gewinner des diesjährigen Nachwuchs-Designpreises der Bundesrepublik Deutschland.

Alles in allem ist Stadtnomaden ein rundum gelungenes Konzept, das sowohl mit den Möbelstücken, als auch bei deren Präsentation (Fotos, Webseite, etc.) meinen Geschmack trifft. Die Menschen dahinter sind übrigens die diplomierte Industriedesignerin Linda Altmann und der Möbeldesigner und Schreinermeister Oliver Krapf. Daumen hoch für die Stadtnomaden!

Fotos zum Artikel

Tiefschlaf in Nussbaum     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundKüchenblock A la carte     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundA la carte Abtropfeinsatz     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundA la carte Zeile und Block     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundA la carte     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundA la carte Detailansicht     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundPiepschau     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundPiepschau     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundTiefschlaf mit Rückenlehne     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundTiefschlaf Einzelelemente     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundTiefschlaf Gestell Zebrano     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundTiefschlaf II     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundTiefschlaf II     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundStereo     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundStereo     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundStereo     © Stadtnomaden, Foto: Martin SigmundStadtnomaden Linda Altmann und Oliver Krapf     © Stadtnomaden, Foto: Martin Sigmund

2 Kommentare

s.heinzel11.03.2011

Nun ja...man sollte schon berücksichtigen, was da an Arbeit drin steckt. Ich denke nicht, dass man allgemein von "nicht teilen wollen" sprechen kann. Sicher gibt es viele Designobjekte, bei denen das Verhältnis Name vs. Qualität vs. Wert arg gekippt ist, aber ich denke das muss jeder für sich entscheiden. Wenn Du die Sachen natürlich in Fernost zusammenkleben lässt, dann gibts auch andere Preise. Soweit ich gesehen habe ist das aber hier nicht der Fall. Das Bett ist jedenfalls mein Favorit!

gelöschte Person10.03.2011

Die Idee dahinter find ich mal wieder echt super. Nur hat die Sache wie immer einen Haken: der Preis. Wenn ich oft umziehen muss und viel Geld habe, ist es schlicht und ergreifend einfach wurscht, ob ich meine alten Möbel von Möbelpackern abbauen, transportieren und wiederaufbauen lasse oder mir jedes Mal neue Möbel kaufe. Aber wenn ich wenig Geld zur Verfügung habe, werde ich mir doch bestimmt keine Küchenmöbel kaufen, bei der eine Spüle + Unterschrank 2000 Euro kostet - auch wenn die Anschaffung nur einmalig wäre. Ich weiß, Qualität hat seinen Preis und ich bin gerne auch bereit, etwas mehr dafür auszugeben, aber das ist dann doch zu abgehoben. Mich regt es ehrlich gesagt immer mehr auf, dass viele Designer so tolle Ideen haben, partout aber diese Idee nicht mit Otto-Normal-Verdienern teilen wollen!